Schule, Beruf, Alltag – Ohne Leseverständnis wird’s kompliziert! So kannst du helfen
- Isabelle Montanaro

- 15. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Kennst du das? Du schreibst eine E-Mail, aber der Empfänger liest sie nicht richtig – und plötzlich herrscht Chaos! Du musst nachhaken, nachbessern und ärgerst dich. Kein Wunder: Wer nicht versteht, was er liest, hat es im Alltag, in der Schule und im Beruf schwer. Doch genau dieses Problem beginnt schon in der Kindheit …
Textverständnis – also wirklich zu verstehen, was man liest – verbinden wir oft nur mit dem Deutschunterricht. Doch es geht um viel mehr. Leseverständnis ist eine Grundfähigkeit, die wir täglich unbewusst nutzen. Seit wir mit SMS, WhatsApp und E-Mails kommunizieren, ist es aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Je älter Schülerinnen und Schüler werden, desto wichtiger wird ihr Leseverständnis. Wissen wird vor allem über Bücher, Arbeitsblätter und Texte vermittelt – und genau diese Materialien dienen auch als Lernhilfe für Prüfungen. YouTube ist kein Ersatz. Videos schauen dauert länger und Notizen muss man trotzdem machen. Sie sind daher eine Ergänzung, aber kein Ersatz für das geschriebene Wort.
In der Primar- und Sekundarschule wird das Leseverständnis nicht geübt, um eine weitere Note zu setzen. Wir wissen, dass es grundlegend ist – nicht nur für die Schullaufbahn, sondern auch für das spätere Leben.
Wie kannst du deinem Kind helfen?
Da Leseverständnis so wichtig ist, stellt sich die Frage: Wie kannst du dein Kind konkret dabei unterstützen? Du denkst vielleicht, dass das sehr zeitaufwändig ist. Kann es sein, muss es aber nicht. Es gibt Fragen, die du deinem Kind stellen kannst, für die du das Buch gar nicht gelesen haben musst: Am einfachsten sind die sieben "W-Fragen":
• Wer? Wer tut etwas? Wer handelt?
• Was? Was geschieht?
• Wann? Wann geschieht es?
• Wo? Wo geschieht es?
• Warum? Warum passiert es?
• Wie? Wie passiert es?
• Wozu? Wozu passiert es?
Wenn du das Buch von außen anschaust und den Klappentext liest, kommen dir sicher noch mehr Fragen in den Sinn. Du kannst dein Kind auch fragen, ob ihm das Buch gefällt oder nicht. Lass es erzählen und stelle Fragen. So zeigst du dein Interesse am Buch und am Leseerlebnis deines Kindes. Ich frage auch gerne: Würdest du mir das Buch zum Lesen empfehlen?
Wenn ihr gemeinsam lest, dann stelle Verständnisfragen: Was hat „Eva“ gerade gemacht? Was ist passiert? Was könnte als Nächstes passieren?
Indem du regelmäßig Fragen stellst und dein Kind zum Erzählen anregst, stärkst du nicht nur sein Textverständnis, sondern auch seine Freude am Lesen. Dein Kind lernt, Informationen aus einem Text zu entnehmen, Zusammenhänge herzustellen und sich eine eigene Meinung zu bilden – Fähigkeiten, die es sein ganzes Leben lang brauchen wird.
Leseverständnis ist eine Superkraft, die dein Kind in der Schule, im Beruf und im Alltag braucht. Mit ein paar einfachen Fragen kannst du es aktiv fördern – ganz ohne zusätzlichen Stress. Fang doch gleich heute damit an: Stell deinem Kind eine W-Frage und lass dich überraschen, was es zu erzählen hat!




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